Historischer Hintergrund

Das Deutsche Reich wurde nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 gegründet. Unter der Führung von Kaiser Wilhelm II. strebte es nach einem eigenen "Platz an der Sonne". Im Jahre 1898 nach einem Zwischenfall, bei dem zwei deutsche Missionare ermordet wurden, nutzte es die Schwäche des chinesischen Staates aus, um einen Vertragshafen in Tsingtao auf dem chinesischen Festland zu errichten. Die Stadt sollte als Handelszentrum und als Marinestützpunkt dienen. Während andere Vertragshäfen wie Hongkong und Shanghai in den 1840er Jahren gegründet worden waren, benötigte Tsingtao erhebliche Investitionen - und sie wurden getätigt. Das Ergebnis war eine moderne Siedlung mit imposanten Gebäuden, von denen einige bis heute erhalten geblieben sind. Einige zeitgenössische Zeitungsartikel beschreiben die Stadt als das "Brighton des Ostens."1

Die Deutsch-Asiatische Bank in Tsingtao
Die Deutsch-Asiatische Bank in Tsingtao

Als 1914 der Krieg ausbrach, wurden die wehrpflichtigen Deutschen im Fernen Osten nach Tsingtao beordert, während andere sich freiwillig dorthin meldeten. Die Menschen kamen aus Orten wie Shanghai, Tientsin, Hongkong und sogar Japan und wurden in die bestehenden Streitkräfte integriert, die aus dem Dritten Seebataillon, Marineartillerieeinheiten und einigen Kriegsschiffen bestanden. Als einige Leute aus weiter entfernten Orten ankamen, um sich freiwillig zu melden, mussten sie feststellen, dass sie in der Zwischenzeit einberufen worden waren2.

Am 23ten August erklärte Japan Deutschland den Krieg und forderte die Kapitulation von Tsingtao. Dies wurde von Alfred Meyer-Waldeck, dem Gouverneur der Kolonie, abgelehnt. Trotz der Einwände aus China landeten umfangreiche japanische Streitkräfte zusammen mit einem kleinen britischen Einsatzkontingent auf dem Festland3. Tsingtao war nach dem Boxeraufstand befestigt worden, aber die Deutschen aber die Deutschen sahen sich einer überwältigenden Übermacht gegenüber, und obwohl sie hartnäckigen Widerstand leisteten, kapitulierten sie schließlich am 7. November. Einhundert neunundachtzig Deutsche, eintausend vierzehn Japaner und zwölf Briten verloren ihr Leben4, 5, 6, 7. In der Baracke gibt es nur einen Versuch, die Erfahrung der Belagerung zu schildern - ein Gedicht „Im Postenstand Acht“8.

4697 Gefangenen wurden nach Japan gebracht. Da die Japaner anfangs davon ausgingen, dass der Krieg schnell zu Ende gehen würde, wurden sie zunächst ad hoc untergebracht - oft in beengten Verhältnissen. Als sich der Krieg hinzog, änderte sich diese Politik. Im Falle der Insel Shikoku wurde beschlossen, ein neues Lager in Bando zu errichten, um die Gefangenen aus den bestehenden Lagern in Tokushima, Marugame und Matsuyama unterzubringen. Die Gefangenen aus Tokushima kamen am 6. April 1917 an, dem Tag, an dem die Vereinigten Staaten Deutschland den Krieg erklärten9. Im August 1918 wurden neunzig weitere Gefangene aus Kurume auf der Insel Kyushu nach Bando verlegt, sodass sich die Zahl der Gefangenen auf mehr als tausend erhöhte. Die Gefangenschaft in Bando endete nicht mit dem Waffenstillstand, und erst Anfang 1920 erreichte das erste Schiff zur Rückführung der Gefangenen Wilhelmshafen.

Fußnoten