Die Krankenkasse

Die Lager-Krankenkasse wurde am 20. April 1917 gegründet1. Die Kegelbahn, die von Häftlingen aus Marugame gegründet wurde, und auch dort eine Kegelbahn betrieben hatten, wurde ein früher Sponsor 2. Der erste Jahresbericht der Krankenkasse wurde im Februar 1918 veröffentlicht3. Er beschreibt die Gründung der Krankenkasse und enthält auch eine Bilanz. In einem Artikel über die Aufgabe, für die Krankenkasse Geld einzusammeln, heißt es, dass dies oft eine mühsame und undankbare Aufgabe war4. Glücklicherweise wurde die Krankenkasse auch durch Spenden von außerhalb des Lagers unterstützt5. Später wurde die Unterstützung der Krankenkasse sowie anderer Aktivitäten durch die Einrichtung einer Lagerkasse organisiert6. Am 7. August 1918 wurde mehrere Gefangenen aus Kurume nach Bando versetzt. Die Mitarbeiter der Krankenkasse konnten ihnen praktische Hilfe leisten 7. Die Gefangenen aus Kurume hatten nämlich auch unliebsame Besucher in Form von Bettwanzen mitgebracht, was eine Kampagne zu deren Ausrottung erforderlich machte 8.

Im Oktober 1918 wird Kritik an einigen Vertretern der Linken geübt, die "grundsätzlich mit der Krankenkasse nicht einverstanden waren"9.

Die „spanische“ Grippe10 wird in der Ausgabe vom 17. November 1918 zum ersten Mal erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt breitete sie sich im Lager rasch aus. Dass es im Lager eine Krankenkasse und bereitwillige Betreuer und Helfer gab, hat zweifellos zum Überleben der Betroffenen beigetragen12,13. Die Zeitung vom 8. Dezember gibt einen Überblick darüber, wie das Lager mit der Epidemie fertig wurde14, und enthält Nachrufe auf zwei Männer, die an den Folgen der Krankheit gestorben waren. Einer von ihnen hatte früher versucht, aus Marugame zu entfliehen. Er wurde anderthalb Jahre lang im Takamatsu-Gefängnis sehr schlecht behandelt, bevor er nach Bando kam15.

Die Kombination von Grippe und deutscher Kriegsniederlage wirkte sich eindeutig aus, scheint aber nicht zu einem völligen Zusammenbruch der Stimmung geführt zu haben16. Im Januar berichtete die Zeitung hauptsächlich über die Genesung der Patienten17. Der Jahresbericht der Krankenkasse, der im Februar 1919 veröffentlicht wurde, gibt Aufschluss darüber, wie die verschiedenen Herausforderungen gemeistert wurden18.

Obwohl die Gefangenen nicht hungern mussten, wirkte sich die kriegsbedingte Inflation auf ihre Lebenshaltungskosten aus19. Dies wird durch die Tabelle mit den Preisen für die von der Geba eingekauften Rohstoffe veranschaulicht. Jedoch hat diese Situation die Gefangenen nicht davon abgehalten, Lebkuchen und Marzipan zu kaufen, um sie nach der Schließung des Lagers mit nach Deutschland zu nehmen20.